Livingstone

Modern-day Livingstone is located where once Constitution hill had been, only a few kilometres from Victoria falls and the original settlement. That settlement had been founded in 1898 but was relocated to the present place as early as 1901 because of the problematical climate conditions right at Zambezi river.
Das moderne Livingstone liegt heute dort, wo einstmals der Constitution Hill seinen Platz hatte, einige Kilometer von den Victoria-Fällen und der ursprünglichen Siedlung entfernt. Diese wurde bereits 1898 gegründet, 1901 jedoch aufgrund der problematischen klimatischen Verhältnisse direkt am Fluss an den heutigen Standort verlegt.

Until 1935, Livingstone has been the colonial capital, and you can still see and feel that heritage in the modern tourist hotspot. There are several buildings around Maramba, that is how Livingstone was also called because of the eponymous river flowing through the town, still telling stories of the colonial past. The fast-food restaurant Hungry Lion as well as a big Spar market right in the town centre are certainly none of them. In front of the Hungry Lion, the city’s official blue taxis are waiting for customers, preferably white Azungus who are allowed to pay in Dollars instead of the local Kwacha despite the official prohibition.
Bis 1935 war Livingstone koloniale Landeshauptstadt, und dieses Erbe ist der heutigen Touristenmetropole noch immer anzumerken. Etliche Gebäude aus jener Zeit zeugen von der kolonialen Vergangenheit Marambas, wie die Stadt nach dem kleinen Fluss, der durch sie fließt, auch genannt wurde. Eher nicht zu dieser Vergangenheit gehören der riesige Spar-Supermarkt oder das Fastfood-Restaurant Hungry Lion im Stadtzentrum. Vor dem Hungry Lion stehen die offiziellen Blue Taxis und warten auf Kundschaft, bevorzugt Weiße, die trotz des damaligen offiziellen Verbots auch einmal in Dollar statt der einheimischen sambischen Kwacha zahlen.


Mosi-oa-Tunya – The smoke that thunders – Der Rauch, der donnert

In the first half of the 19th century, the Kololo people, a Sotho tribe, had migrated northward because of the Zulu wars in southern Africa. Around 1835, they had finally settled at Chobe river which is today the border river between Namibia and Botswana. They extended their area of control further up the river, and for a while did they even break the supremacy of the powerful Lozi people in Barotseland. It was the Kololo people who gave the falls its name Mosi-oa-Tunya, “the smoke that thunders”. Despite the name change to Victoria falls in honour of the British Queen by David Livingstone, the original name is still in use, and even the surrounding National Park bears that name – a truly appropriate name.
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts waren die Kololo, ein Sotho-Volk, aufgrund der Zulu-Kriege Richtung Norden gezogen und hatten sich etwa um 1835 am Chobe-Fluss, dem heutigen Grenzfluss zwischen Namibia und Botswana, angesiedelt. In der Folge hatten sie ihren Machtbereich den Sambesi stromaufwärts ausgedehnt und sogar zeitweilig die Vorherrschaft der mächtigen Lozi in Barotseland gebrochen. Auf sie geht die Bezeichnung Mosi-oa-Tunya, „der Rauch, der donnert“, zurück. Trotz der Umbenennung der Fälle in Victoria-Fälle zu Ehren der britischen Königin durch David Livingstone hat sich die ursprüngliche Bezeichnung vor Ort bis heute gehalten, und auch der die Fälle umgebende Nationalpark trägt diesen Namen – die wohl durchaus passendere Bezeichnung.


When mighty Zambezi river plunges down 108 m at a width of 1.688 m, its waters had already covered 1.440 km through Zambia and Angola with 1.300 km still to go to the mouth of the river at the Indian Ocean (Mozambique Channel). It makes Zambezi river the fourth longest river in Africa and the most important in the south of the continent.
Wenn der mächtige Sambesi an den Victoria-Fällen auf einer Breite von 1.688 Metern bis zu 108 Meter in die Tiefe stürzt, dann hat er von seiner Quelle im äußersten Nordosten Sambias bereits 1.440 Kilometer durch Sambia und Angola zurückgelegt und noch knapp 1.300 Kilometer bis zum Mündungsdelta am Indischen Ozean (Kanal von Mosambik) in Mosambik vor sich. Er ist damit der viertlängste Fluss Afrikas und der bedeutendste Strom im Süden des Kontinents.



Upstream of the falls, the river still seems to be a shallow and calm steppe river. But appearances are deceptive, there are many whirls and currents between the rocks and the tiny islands. The name Zambezi stems from the Tonga people, meaning “big river”. Their ancestors had migrated from today’s DR Congo to the region between Zambezi and Kafue, probably around 2.000 BC. Traditionally, the Tonga are pastoralists, and despite all adversities like raids and theft by neighbouring Kololo and Lozi, they ae still pastoralists today. They are the backbone of Zambian meat production, namely Zambeef. Feeding the nation!
Knapp oberhalb der Abbruchkante präsentiert sich der Sambesi noch als scheinbar seichter, ruhiger Steppenfluss. Doch das Bild ist trügerisch, es gibt viele Strudel zwischen Felsen und Inseln, und die beträchtliche Breite von gut anderthalb Kilometern spricht für sich. Der Name Sambesi geht auf die Tonga zurück und bedeutet großer Fluss! Die Vorfahren der Tonga waren bereits in vorchristlicher Zeit, vermutlich etwa 2.000 v. Chr., von der heutigen DR Kongo aus in das Gebiet zwischen Sambesi und Kafue gezogen. Die Tonga sind traditionell Rinderhirten, und trotz aller Widrigkeiten, wie etwa den Diebstählen und Überfällen durch die kriegerischen benachbarten Kololo oder Lozi, sind sie das bis heute geblieben. Sie sind noch immer das Rückgrat der sambischen Fleischproduktion, namentlich des Unternehmens Zambeef. Feeding the nation!


The Boiling Pot is waiting at the end of the Palm Grove trail, and it is the most impressive of all places around the falls where you are very close to the narrow gorge and the rumbling waters. Below the famous bridge to Zimbabwe is the place to stay and for being overwhelmed, close to the river and amidst vertical rock faces, over-grown and bright and green.
Am Ende des Palm Grove Trails wartet in der Tiefe der sogenannte Boiling Pot („Kochtopf“), der wohl beeindruckendste Ort an den Fällen, wo man der engen Schlucht, durch die sich die Wassermassen zwängen, am nächsten ist. Unterhalb der Brücke nach Simbabwe laden die Felsen zum Verweilen und Staunen ein, dem brodelnden Sambesi ganz nah, während drumherum steile, dichtbewachsene Felswände in kräftigem Grün leuchten.


There are many touristic offers on the bridge, and you can enter it from the Zambian side with a free gate pass without any Visa. Every minute, often young adrenaline junkies jump off the bridge on a bungee-rope, one of the deepest jumps worldwide. In addition, you can also go on a round flight in a helicopter or a lightweight plane, or you can do some physical exercise while White Water Rafting. But the highlight is the Gorge-swing, swinging from side to the other.
Vielfältige touristische Angebote warten auf der Brücke nach Simbabwe auf die Besucher, die mit einem kostenlosen Gate-Pass ohne Visum von sambischer Seite aus betreten werden kann. Im Minutentakt stürzen sich die zumeist jüngeren Adrenalin-Junkies am Bungee-Seil in die Schlucht, einer der tiefsten Sprünge seiner Art weltweit. Darüber hinaus stehen Rundflüge über den Fällen hoch im Kurs, wahlweise in einem Hubschrauber oder einem Leichtbauflugzeug, oder man kann sich beim White Water Rafting körperlich betätigen. Doch den krönenden Adrenalinschub bekommen vermutlich nur die, die mutig genug für den waghalsigen Gorge Swing sind, bei dem man sich von einer Seite in die Schlucht stürzt und bloß von einem einzelnen Seil getragen zur anderen Seite herüberpendelt.


Victoria falls is a transforming structure. After the falls, the river is meandering in a zigzag course, and every single gorge marks a former cliff. Due to the sheer power of the water masses, one cliff after another is breaking away, so that the falls are drifting upstream. The original falls had been eight kilometres downstream from where it is today, and it had been 250 m hight. The current falls are the eighth, with 935 m3 of water going down every second. Those forces will make the current falls disappear in the future, and every new one will be less high than the one before. One day in the future, the falls are gone with only rapids reminding of the grand spectacle. The next great barrier for the river downstream of the falls is the Kariba dam and the eponymous lake.
Die Victoria-Fälle sind ein lebendiges Gebilde. Der Fluss mäandert nach den Fällen in einem Zick-Zack-Kurs, wobei jede weitere Schlucht eine der früheren Abbruchkanten markiert. Denn aufgrund der gewaltigen Kraft der Wassermassen bricht im Lauf der Zeit eine Kante nach der anderen weg, und die Fälle verlagern sich auf diese Weise immer weiter stromaufwärts. Die ursprünglichen Fälle liegen etwa acht Kilometer südlich von den heutigen und waren noch 250 m hoch. Die aktuelle Abbruchkante gilt bereits als der achte Wasserfall, über den sich etwa 935 m3 Wasser pro Sekunde in die Tiefe ergießen. Die dadurch auf den Fels wirkenden Kräfte werden in der Zukunft dazu führen, dass auch die aktuelle Kante verschwinden und die Fälle sich weiter verlagern werden. Jeder neue Fall wird schließlich niedriger sein als der vorherige, und aufgrund der geologischen Voraussetzungen werden die Fälle in ferner Zukunft völlig verschwinden und lediglich Stromschnellen zurückbleiben. Das nächste große Hindernis nach den Fällen folgt für den Sambesi etwa 200 Kilometer weiter östlich mit dem Kariba-Damm und dem gleichnamigen Stausee.


4 Gedanken zu “Livingstone & Victoria falls – Livingstone & die Victoriafälle”