Likoma Island

The landscape of Likoma is even more characterized by baobab trees than the one of Chizumulu, stretching their bony fingers towards the sky everywhere. The island is completely deforested, except for the far north. Besides the baobabs, there are only few patches of bush or trees left on the hills of Likoma that become flatter and sandier in the south and steeper, higher, and craggier in the north. On the western shore facing away from Mozambique, a small path connects the occasional villages in the bays. When heading north, you start in flat bays with beaches and mango trees, before the terrain becomes more rugged, and the sandy beaches disappear. In the north, the shore consists of steep and craggy slopes.

Die Landschaft Likomas ist noch stärker als die auf Chizumulu geprägt von den Baobabs, die überall ihre dürren Finger in den Himmel recken. Bis auf den äußersten Norden ist die Insel allerdings auch mehr oder minder entwaldet, nur einzelne Baum- oder Buschgruppen und eben die Baobabs begrünen die Hügel Likomas, die gen Süden flacher und gen Norden höher, steiler und felsiger werden. An der Mosambik abgewandten Westseite verbindet ein Weg die vereinzelten Dörfer in den Buchten. Läuft man diesen Weg von Süden nach Norden, startet man in flachen Sandstrandbuchten mit Mangobäumen, bevor das Gelände allmählich schroffer wird und die Sandstrände langsam verschwinden. Im Norden fallen schließlich steile Felshänge in den See ab.

Around 10.000 people living on Likoma, 60% of them Chewa, 25% Tonga, and other tribes as well as immigrants from Mozambique. Fishing has a long tradition on the islands, and it is still the main income for most of the locals, but it is also a problem. Boys go out with their fathers at an early age, learning everything you need to know about fishery. Besides the manual skills, the most incisive doctrine for adolescents is that only one good catch can earn you decent money for Malawian standards. Therefore, adolescents often quit school to go fishing. They take care of the nets and the boat, they haul in the nets, sell the catch and take the afternoon off to go binge boozing with their friends, using Chibuku, a millet-maize-beer in one litre cartons.

Auf Likoma leben etwa gegen 10.000 Menschen, von denen knapp zwei Drittel der Ethnie der Chewa angehören, ein Viertel sind Tonga, darüber hinaus sind noch weitere Stämme vertreten, außerdem mosambikanische Einwanderer. Das Fischen hat eine lange Tradition auf den Inseln und bildet bis heute das Haupteinkommen der Menschen dort, es stellt allerdings auch ein Problem dar. Sehr früh erlernen die (männlichen) Kinder von ihren Vätern das Handwerk des Fischens und fahren mit ihnen hinaus auf den See. Neben den handwerklichen Fähigkeiten ist eine der prägnantesten Lehren, die die Halbwüchsigen dabei lernen, jedoch die, dass ein einziger guter Fang für malawische Verhältnisse relativ viel Geld einbringen kann. Diese Erkenntnis führt bei den Halbwüchsigen und Halbstarken dazu, dass sie früh die Schule abbrechen und mit eigenem Boot auf Fischfang gehen. Sie bringen ihre Netze aus, kümmern sich um das Boot, holen die Netze wieder ein, verkaufen den Fang und nehmen sich den Nachmittag frei, um sich mit ihren Freunden mit Chibuku, einem Hirse-Mais-Bier, das es in Ein-Liter-Kartons gibt, bis zur Besinnungslosigkeit zu besaufen.

We got to witness this quite European or German-style ritual a few times. During the passage to Chizumulu with a small boat called Malungu, a Chibuku binge ended in tumultuous verbal confrontations, before some of the protagonists dozed off in the pentrating sun. On the Ilala from Chizumulu to Likoma, it has been Lager instead of Chibuku, similar to the bar of our accommodation where we saw the greatest Chibuku-friend from the Malungu boozing till he fell asleep with the head on the counter right before the electric power had been cut off for that day. And we met another one from that passage at the beach in his home village in the north – drunk at noon.

Wir wurden mehrfach Zeuge dieses beinahe europäisch oder deutsch anmutenden Rituals. Während der Überfahrt nach Chizumulu auf der Malungu endete ein Chibuku-Gelage in tumultartigen, verbalen Auseinandersetzungen, bevor einige der Protagonisten in der stechenden Sonne einschliefen. Auf der Ilala von Chizumulu nach Likoma war es dann Lager statt Chibuku, genauso wie an der Bar unserer Unterkunft, wo wir miterlebten, wie der größte Chibuku-Freund von der Malungu sich amtlich die Kante gab und, kurz bevor der Strom abgeschaltet wurde, friedlich mit dem Kopf auf dem Tresen entschlummerte. Einen anderen, den wir schon von der Überfahrt kannten, trafen wir bereits mittags betrunken in seinem Heimatdorf im Norden Likomas wieder.

It is bizarre to see something like St. Peters Cathedral in a poor although paradisiac place like this island. It is by far the biggest building on the islands, one of the biggest churches in Africa and with 100 m length and 25 m width as big as Winchester Cathedral in England. It had been built by the Universities‘ Mission to Central Africa of the church of England that supported a missionary station on Likoma since 1885 from where they fought against slavery. The cathedral had been finished in 1911.

Es ist bizarr, auf einer armen, aber dennoch paradiesischen Insel plötzlich vor einer Kirche wie der St. Peter Kathedrale zu stehen! Sie ist mit Abstand das größte Gebäude auf den Inseln, eine der größten Kirchen Afrikas und mit 100 m Länge und 25 m Breite so groß wie die Winchester Kathedrale in England. Erbaut wurde sie Anfang des 20. Jahrhunderts von der Universities‘ Mission to Central Africa der Kirche von England, die dort seit 1885 eine Station unterhielt, von der aus die Mitglieder gegen den Sklavenhandel kämpften. Fertiggestellt wurde die Kathedrale 1911.

St. Peters Cathedral is a brick building, and all the bricks had been produced on the island. Only ornament rocks for the interior as well as the décor of the baptismal font had to be imported from Mozambique. Legend has it, that the wood for the crucifix comes from a tree in Zambia’s Bangweulu swamp, and at the roots of that tree David Livingstone’s heart had been buried. Part of the missionary station are a hospital and a nunnery. When we visited the church, the nuns were celebrating their monthly bible Thursday – open, enthusiastic, joyful singing and dancing. They spoke the national language Chichewa, but there are also masses in English.

Die St. Peter Kathedrale ist ein Backsteinbau, wobei sämtliche Steine auf der Insel selbst hergestellt wurden. Nur die edleren Ziersteine im Inneren sowie für die Ausstattung wie das Taufbecken, wurden aus Mosambik per Boot auf die Insel gebracht. Der Legende zufolge stammt das Holz, aus dem das Kruzifix geschnitzt wurde, von dem Baum, unter dem David Livingstones Herz in den Bangweulu-Sümpfen in Sambia begraben wurde. Zu der ehemaligen Missionarsstation gehören bis heute auch ein Krankenhaus und ein Nonnenkloster. Dessen Bewohnerinnen feierten gerade ihren monatlichen Bible Thursday, als wir die Kathedrale besuchten, und wie zu erwarten, ging es offen, enthusiastisch, fröhlich sowie singend und tanzend zur Sache. Alles geschah in der Landessprache Chichewa, aber regelmäßig werden auch Messen auf Englisch gelesen.

When the Ilala ferry heaves to, crossing the tiny Mbuzi islands and entering the bay of Chipyela, it attracts the locals with magical appeal. It is a twice-a-week festival right at the beach, and you go there even if you don´t have to pick up anything or anyone or to send goods to somewhere. It is the extravaganza of the boats heading out to the water in a rush as soon as the Ilala lies at anchor, and the way everyone tries to be the first at the porthole promises a good deal of entertainment.

Wenn die Ilala an den winzigen Mbuzi-Inseln vorbei in die Bucht von Chipyela beidreht, lockt das die Bewohner von Likoma mit beinahe magischer Anziehungskraft an den Strand. Es ist ein zweimal die Woche wiederkehrendes Fest, zu dem auch kommt, wer nichts und niemanden abzuholen und selbst keine Waren zu verschiffen hat. Allein das Spektakel all der Boote, die hektisch losziehen, sobald die Ilala vor Anker liegt, und jeweils versuchen, als erste an den Luken zu sein, verspricht beste Unterhaltung.

The Ilala is said to arrive at 2pm, and therefore inexperienced backpackers are convinced to be at the beach at 1.30pm, otherwise one could miss something. During the hours of waiting, you can watch the beach filling up with people, goods, and animals – dead and alive. Games are played, food is handed out, people are drinking, talking, laughing, packages getting taped up and parcels getting tied up. Everyone knows that it takes hours for the Ilala to leave the bay. Our theory is that it always takes as long as it takes to store the last bundle and stuff in the last passenger arriving at the beach. Nevertheless, the arrival of the Ilala is the beginning of a bustle that reminded us of ants or a winter sale. Tiny boats with weak engines or plain rudders getting loaded with stuff and people until you can´t see the boat anymore. When the anchor of the Ilala hits the water, the race starts.

Die Ilala ist für 14 Uhr angekündigt, also werden unerfahrene Reisende davon überzeugt, bereits um 13:30 Uhr am Strand zu sein, man könnte ja etwas verpassen. Während man die – vermutlich – Stunden bis zur tatsächlichen Ankunft der Ilala totschlägt, kann man beobachten, wie sich der Strand allmählich füllt mit Menschen, Waren und Tieren – toten wie lebendigen. Es werden Spiele gespielt, Essen verteilt, es wird getrunken, erzählt, gelacht, es werden Verpackungen zugeklebt und Pakete verschnürt. Jeder der Anwesenden weiß, dass die Ilala unter Umständen stundenlang vor Anker liegen wird, unserer Theorie zufolge immer genau so lange, bis das letzte Päckchen verstaut wurde und der letzte Passagier seinen Weg an Bord gefunden hat. Trotzdem ist die erste Sichtung der Ilala quasi der Startschuss für ein Gewimmel, bei dem man wahlweise an Ameisen oder Winterschlussverkauf denken mag. Winzige Boote, die im Bestfall einen viel zu schwachen Motor ihr Eigen nennen, im Normalfall aber gerudert werden müssen, werden so lange mit Menschen und Waren beladen, bis das Boot selbst nicht mehr zu sehen ist, vorher wird nicht abgelegt. Das Rennen startet schließlich, sobald der Anker der Ilala die Wasseroberfläche berührt.

If you´re not the first, you have to park in second, third or fourth row with loading and unloading being done by crossing the other boats, but the bigger, motorized boats of the Ilala have the right of way which makes things even more complicated. Inside, you are welcomed by the atmosphere of a sardine can because the entry level is the nautical equivalent to the minibus. If you have made it to the stairs which is better to achieve with oiled skin, you have the chance to enter the second floor with few cabins and a restaurant, while the upper deck is only entered by locals to fetch a beer at the bar.

Schafft man es nicht, Erster zu sein, so wird eben in zweiter, dritter, vierter Reihe „geparkt“ und das Be- oder Entladen bzw. Ein- oder Aussteigen über die davor liegenden Boote abgewickelt. Dieses System wird zusätzlich verkompliziert durch die Tatsache, dass die beiden großen, motorisierten Beiboote der Ilala selbstverständlich Vorfahrt haben, was bedeutet, dass alle anderen verschwinden müssen, wenn diese zu Wasser gelassen werden oder vom Strand zum Schiff zurückkehren. Im Inneren der Ilala wird man vom Bild einer äußerst lebendigen Dose Sardinen empfangen, da die Einstiegsebene die Economy-Class ist, das nautische Äquivalent zum Minibus. Schafft man es bis zur Treppe – was eingeölt leichter fällt, kann man eine Ebene höher zumindest schon an der Reling stehen. Dort sind die wenigen Kabinen sowie das Bordrestaurant der Ilala untergebracht. Eine Ebene darüber ist man schließlich an Deck, wo die meisten der einheimischen Passagiere nur hinkommen, wenn sie sich ein Bier an der Bar holen.

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