Marojejy

A good 60 km southwest of Sambava lies Marojejy National Park in the eponymous Massif de Marojejy, a mountain range with its highest point at 2.132 m altitude. Those mountains are covered by dense rainforest as well as montane rainforest and cloud forest on the higher levels, and the forest is one of the top hotspots of biodiversity left on our ravaged planet. The national park protects more than 55.000 ha of it and has been gazetted in 1998 after already being a protected area since 1952. In 2007, it has been declared world heritage site by UNESCO as a part of the Antsinanana rainforests.

Gut 60 km südwestlich von Sambava liegt der Marojejy Nationalpark im namensgebenden Massif de Marojejy, einem Gebirgszug mit seiner höchsten Erhebung auf 2.132 m Höhe. Die Berge sind bedeckt von dichtem Regenwald, Bergregenwald und in den Höhenlagen mit Nebelwald, und diese Wälder sind einer der noch verbliebenen Hotspots der Biodiversität auf unserem inzwischen ziemlich verwüsteten Planeten. Der Nationalpark schützt mehr als 55.000 ha davon und wurde im Jahr 1998 eingerichtet. Zuvor ist das Gebiet bereits seit 1952 ein geschütztes Reservat gewesen. 2007 ist es schließlich sogar als Teil der Regenwälder von Antsinanana von der UNESCO in den Stand eines Weltnaturerbes erhoben worden.

There is only one trail through the park, starting at the park headquarter right at the road from Sambava to Andapa before you´re walking alongside a river and through the villages of Manantenina and Mandena, where most of the guides, cooks, trackers, and porters come from. The people there are growing rice and, of course, vanilla. From the park entrance on 250 m elevation, the trail leads through the most stunning tropical rainforest and patches of bamboo forest where one can find Eastern lesser bamboo lemur or Madagascan Giant Emerald Pill Millipedes. The first camp, Camp Mantella, lies on 425 m near picturesque Humbert waterfall, and up to this point, the walk is a strenuous but enjoyable hike, even though you´re wet all the time and covered in mud. At night around Camp Mantella, you might be able to spot Deinopis madagascariensis, a net-casting spider, Bombardier beetles or one of the cute mouse lemurs.

Es gibt nur einen Weg durch den Nationalpark, und der startet an der Nationalparkverwaltung direkt an der Straße von Sambava nach Andapa, bevor man an einem Fluss entlang durch die Dörfer Manantenina und Mandena kommt, aus denen die meisten Guides, Köche, Tracker und Träger stammen. Die Menschen dort bauen Reis und natürlich Vanille an. Vom Parkeingang auf 250 m Höhe führt der Weg durch beeindruckend schönen Regenwald und einzelne Bambuswald-Flecken, in denen der Östliche Bambuslemur und die Pill Millipedes leben. Das erste Camp, Camp Mantella, liegt in 425 m Höhe nahe des malerischen Humbert-Wasserfalls, und bis dorthin ist es eine zwar anstrengende, doch jederzeit genussvolle Wanderung, auch wenn man permanent nass und schlammbedeckt ist. Nachts kann man um das Camp herum Deinopis madagascariensis, eine Kescherspinne, Bombardier-Käfer oder auch putzige Mausmakis entdecken.

Deinopis madagascariensis
Cascade De Humbert

The hike from Camp Mantella up to Camp Marojejya at 775 m is a bit more exhausting, like climbing up a spiral staircase made of pudding. Sometimes, there are ropes or a few stones or even some stairs, but then again you must get a hold to the next root, branch or whatever won´t break under your weight. As I mentioned, you´re still, or again, wet, muddy, sweating and then drenched by tropical rain. But around Camp Marojejya, you might find Silky Sifakas with the help of some trackers. They belong to the most endangered primates on earth with only 249 mature individuals left as listed by the IUCN. The locals call them Angels of the forest. Besides them, White-fronted lemurs and countless chameleons call this area their home.

Die Wanderung vom Camp Mantella hinauf zum Camp Marojejya auf 775 m ist ein wenig anstrengender, als ob man eine Wendeltreppe aus Pudding hinaufzuklettern versucht. Hin und wieder gibt es Seile, Trittsteine oder sogar ein paar Stufen, dann wieder muss man nach der nächsten Wurzel, einem Ast oder was auch immer dem eigenen Gewicht standhält greifen. Wie ich bereits erwähnte, ist man immer noch, oder wieder, nass, matschig, man schwitzt und wird eine Minute später von einem tropischen Regenguss durchnässt. Aber im Gebiet des Camp Marojejya findet man mithilfe der Tracker vielleicht Seidensifakas. Sie gehören zu den am stärksten vom Aussterben bedrohten Primaten auf der Welt mit heute noch 249 erwachsenen verbliebenen Tieren, laut IUCN. Die Einheimischen nennen sie Engel des Waldes. Darüber hinaus ist das Gebiet das Zuhause von Weißkopfmakis und Unmengen an Chamäleons.

The secret star of the park is Takhtajania perrieri, a shrub-like plant with beautiful red star-like flowers. It´s also called dinosaur plant because of having lasted around 120 million years. It is one of the first plants to develop flowers, and its cells are not able to contain water, so it can only survive in stable moist conditions and above 1.000 m. We found one together with Yockno, president of the Marojejy guides association who identified Takhtajania perrieri by the bitter taste of its leaves. The local guides know of one other location with this plant in nearby Anjanaharibe-Sud Special reserve, a third one also in Marojejy National Park disappeared between 2021 and 2022. If it is getting dryer because of the climate change, Takhtajania will be gone in a few years. And that is only the beginning.

Der heimliche Star des Parks ist Takhtajania perrieri, eine strauchartige Pflanze mit wunderschönen roten sternenförmigen Blüten. Sie wird auch als Dinosaurier-Pflanze bezeichnet, weil diese Art bereits seit 120 Millionen Jahren auf der Erde wächst. Es war eine der ersten, die Blüten ausbildete, und ihre Zellen können noch kein Wasser speichern, weshalb sie nur in stabil feuchter Umgebung über 1.000 m Höhe gedeiht. Wir fanden ein Exemplar zusammen mit Yockno, dem Präsidenten der Guide-Vereinigung von Marojejy, der Takhtajania perrieri anhand des bitteren Geschmacks der Blätter identifizieren konnte. Die Guides wissen von einer weiteren Stelle mit Takhtajania im nahe gelegenen Anjanaharibe-Sud Spezialreservat, eine dritte im Marojejy Nationalpark ist zwischen 2021 und 2022 verschwunden. Wenn es aufgrund des Klimawandels trockener wird, wird Takhtajania in ein paar Jahren ganz verschwunden sein. Und das ist erst der Anfang.

Yockno admiring Takhtajania perrieri – Yockno bewundert Takhtajania perrieri

5 Gedanken zu “Marojejy

    1. Vielen Dank. Naja, der Klimawandel ist schon bei der Arbeit, und der Druck durch den Reis-und Vanille-Anbau ist groß. Corona hat da nicht geholfen – Stichwort Tourismus weggebrochen. Das, was noch da ist, ist allerdings noch recht intakt.

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